FEMINISMUS & KRAWALL – Internat. Frauentag 2013

FEMINISMUS & KRAWALL
Internationaler Frauentag 2013 – 08. März
LINZ / AUSTRIA

feminsmus-und-Krawall-querrf_100mmGrafik: Silke Müller

ABOUT

PROTEST · PERFORMANCES · INTERVENTIONEN · KONZERTE

Feminismus & Krawall ist ein politischer Zusammenschluss für einen Aktionstag – dem Internationalen Frauentag am 8. März – in der Stadt Linz/AT. An verschiedenen Plätzen in der Linzer Innenstadt werden musikalische, akustische und performative Aktionen für Frauenrechte stattfinden.
Denn: nach wie vor sind wir von einer tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft weit entfernt. Diese bestehenden Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen zeigen wir auf und treten gegen sie an.

„Wir wollen mit Feminismus und Krawall das bisher Erreichte feiern, vielmehr aber unsere frauenpolitischen Forderungen und unsere Kritik in einem besonderen Format lautstark und gebündelt an die Öffentlichkeit bringen…“

Auf Initiative der Künstlerin Oona Valarie Serbest haben sich 2013 rund 70 Frauen, Vertreterinnen aus den unterschiedlichsten NGOs, Kunst- und Kulturvereinen und Privatpersonen, zu einem frauenpolitischen, transkulturellen, Zusammenschluss organisiert, um den diesjährigen Internationalen Frauentag unter dem Motto “Feminismus und Krawall” in der Linzer Innenstadt zu begehen.

Partizipativ und basisdemokratischen werden die Inhalte und Forderungen erarbeitet, die am 8. März an öffentlichen Plätzen in der Linzer Innenstadt künstlerisch, musikalisch und performativ in Szene gesetzt werden.

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Aktion: HABEMUS MAMAM

FORDERUNGEN

Wir nehmen uns das Recht…

– uns nicht permanent in “Männer” und “Frauen” einteilen zu lassen, nur weil wir angesichts der bestehenden Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen für Frauenrechte kämpfen.
– auf die Heteronormativität zu pfeifen. Es gibt mehr als zwei Geschlechter und unzählig viele Arten, zu leben und zu lieben.
– alternative Lebens- und Beziehungsformen zu leben. Nicht jede muss heiraten.
– Rechte zu haben.
– nicht gleich sein zu müssen.

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Aktion: HABEMUS MAMAM

Wir nehmen uns das Recht…
– auf Sicherheit und Unsicherheit, je nachdem, was wir gerade brauchen und wollen.
– Sex zu haben, wie und mit wem wir wollen und gegebenenfalls auch Geld dafür zu verlangen.
– keinen Sex zu haben.
– kinderfrei zu leben ohne uns dafür zu rechtfertigen und auch dann nicht auf unsere Mutterrolle reduziert zu werden, falls wir uns entscheiden, Kinder zu bekommen.
– ohne biologische Mutterschaft für Kinder zu sorgen.
– Grenzen aufzubrechen um leben zu können, wo und wie wir wollen, ohne auf irgendwelche Rechte verzichten zu müssen.
– auf Faulheit, auf selbstbestimmte Lebensgestaltung und das Recht, nicht zu arbeiten.
– Österreich nicht zu lieben.
– auf eine Sprache voll von * und _, die den hegemonialen Rede-, Schreib- und Denkfluss auf das Ärgste stören.
– zu bestimmen, was ein sexualisierter Übergriff ist.
– selbst zu bestimmen, was wir als Wahrheit und Wissen anerkennen und was nicht.

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DIE CLOWNESSEN hüten die umordnung von feminismus & krawall polymorph – in ihrer multiform verlachen sie die unlust

Wir nehmen uns das Recht…
– in unseren Sprachen zu reden und uns dem Deutschsprachzwang zu widersetzen.
– die kürzesten Miniröcke zu tragen, stark geschminkt und mit Kopftüchern auszugehen, nur weil wir das wollen.
– auf Äußerlichkeiten zu scheißen.
-über unsere Körper zu bestimmen! Wir lassen es nicht zu, das Abtreibungsgegner_innen das Leben und die Gesundheit von Frauen gefährden.
– den weißen Feminismus zu kritisieren.

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Wir nehmen uns das Recht…
– ausserhalb der Schönheitsdiktatur unsere individuelle Ästhetik zu entwickeln.
– den Sicherheitsapparat zu missachten, da dieser es zulässt, dass täglich Menschenrechte verletzt werden.
– den Kapitalismus mit all seinen Konventionen abzulehnen.
– den österreichischen Nationalismus und seine nach wie vor existierende Klassengesellschaft zu sabotieren.
-transnationale Räume zu schaffen, in denen queer-feministische Umverteilungspolitiken praktiziert werden.
– laut zu sein!!!

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 Letztes Foto unten: Die FIFTITU%-Aktion „Künstlerinnen am Bau“ kritisiert die Vergabe für den Wettbewerb “Kunst am Bau” am Linzer Musiktheater durch das Land OÖ. Eine Jury, bestehend aus zehn Personen, davon zwei Frauen, haben 1,2 Millionen Euro an fünf Künstler vergeben – ausgewählt wurden nur Männer! Gruppenbild „Künstlerinnen am Bau“  vor dem Linzer Musiktheater.

Wir fordern das Recht…

– auf die Wahrung der Menschenrechte aller und zwar überall und immer.
– auf bedingungsloses Grundeinkommen.
– das Recht auf die besten Jobs, ohne Karrierezwang und Leistungsdruck.
– auf Migration für alle und zwar überall.
– alternative, antikapitalistische Ökonomien und Lebensformen.
– auf ein Ende der staatlichen Illegalisierung von Flüchtlingen und Migrant*innen.
– auf Anerkennung von Sexarbeit als Arbeit.

Privilegien und Luxus für alle!

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Fotografie: PETRA MOSER

zur BILDERGALERIE „FEMINISMUS & KRAWALL 2013“