Helga Schager – Rauminstallation „x-ray“
Ausstellungprojekt 2008:
„Sei dir sicher, ich bin da …“ STALKING
Eva Knoll & Helga Schager
eine Veranstaltung zu der Internationalen Kampagne „16 Tagen gegen Gewalt an Frauen“.
Kooperationsprojekt des Linzer Frauenbüros, der Kunstuniversität Linz + den Künstlerinnen.
Ausstellungsort: Kunstuniversität Linz vom 25. November bis 10. Dezember 2008
Idee: Susanne Knoll / Konzept und Durchführung: Eva Knoll & Helga Schager
„STALKING“ – ein Wort, das vielen noch unbekannt ist, ein Thema, das viele betrifft. Es geht in dieser künstlerischen Auseinandersetzung um das Aufzeigen der scheinbaren Normalität des Abnormen …um „Deformationen“. es geht um Nachstellen……einer Person ….einer Beute ? …..und um Bewusstsein. Was geht in einem Kopf vor ? in einem Körper ? des Ausführenden ? und des/der Betroffenen ?
Die Frage nach dem „ warum“ wird in dieser künstlerischen Auseinandersetzung nicht gestellt – diese Auseinandersetzung wird in andere Hände gelegt. Die Perspektive ist die des Ablaufs und der Auswirkungen.
Der Ansatzpunkt von Eva Knoll war die Visualisierung „deformierter“ Gedankengänge und deformierten Verhaltens durch die Installation „Serielle Deformation“, einer Reihe von 9 abstrahierten Köpfen aus vitreous china in verschiedenen Formen der Deformation bis zur Destruktion.
Das Sichtbarmachen von uneingeschränkten Eingriffen in Lebensbereiche durch die Installation „Greetings – with love“,einer Flut von 1000 Briefen mit Marke 1.7.2006 (Datum des Anti-Stalkinggesetzes in Österreich), symbolhaft für Eingriffe durch SMS, Mails oder sonstige Nachstellungsmechanismen.
Die Visualisierung des eingeschränkten und immer kleiner werdenden Lebensraumes durch die „Stalkingfreie Zone“ – 5 Zonen, deren größte durch ein Baustellenabsperrung mit Hinweisschild und Schriftzug gekennzeichnet ist, während die übrigen Zonen nur noch aus immer kleiner werdenden und allein aus Schriftzügen auf dem Boden bestehenden Gebieten bestehen, in welchen eine Person knapp Platz hat.
Die Raum-Installation „Clean“weist auf die Verweigerung der Verantwortungsübernahme des Verfolgers und auf die Verniedlichung eines kaum erträglichen Zustandes hin und besteht aus Folien ( als Schutzhüllen aus der Reinigung bekannt ), die von der Decke hängen und mit großer roter Schrift versehen sind : WHO, ME ? – CLEAN – IMAGINATION – COINCIDENCE –NEVER
Helga Schager
Helga Schagers Interesse zur Thematik STALKING gilt dem Machts- und Kontrollaspekt und dem daraus entstehenden Machtgefälle, weiters dem Aspekt der Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit. Der Stalker agiert als Machthaber / Dirigent des Geschehens. Die „gestalkte Person“ wird mit raffinierten Strategien und durchaus kreativen Einfällen „unfreiwillig“ in eine machtlose – ohnmächtige Position gedrängt.Die Aspekt der Freiwilligkeit / Unfreiwilligkeit manifestiert sich auf mehreren Ebenen: u.a. auf – (drastische) Einschränkung des Lebensraumes und Auswirkungen auf physische und psychische Einflussnahme (Krankheit – Gesundheit). Der Körper fragt nicht nach „Recht“ – „Unrecht“.
Künstlerische Umsetzung:
Collagen mit Textinterventionen – Auszüge aus Stalkerbriefen und Statements zum Thema „Macht“
Helga Schager – „Stopp“
Rauminstallation: „x-ray“
„Defensiv-Raum“ – hier wird versucht das Gefühl einer gestalkten Person – die unter beständiger potentieller Beobachtung steht – zu visualisieren und mit einer Soundcollage (heartbeat) zu verstärken.
Der installative Raum „defensiv“ ist kreiert aus:
110 Röntgenbilder, Fadenkreuz am Fußboden (Kreide), überlebensgroße Figuren zu einem hinter, zum anderen als Gegenüber der x-ray – Komposition direkt an die Wand gemalt und der Soundinstallation „heartbeat“ – ein langsamer, ruhiger Herzschlag wird in regelmäßigen Abständen intensiver (loop) und Beleuchtung.
Rauminstallation: „offensiv“
„Offensiv-Raum“– hier wird das Gefühl des Wehrens, des Aussteigens aus dem Schattenkreis / Machtkreis des Aggressors vermittelt, durch Abbildungen von starken, lebenslustigen Frauenfiguren. Die Frau kehrt zurück in die Selbstbestimmung !
„Deleted“ „… rein ins Vergnügen“
Der installative Raum „offensiv“ ist kreiert aus:
Demonstrationstafeln, 2 Collagen: : „rein ins Vergnügen“ und „DELETED“, weiters der Installation „SPANNUNG“ (schwarzes Unterkleid, 7 in Spannung befindliche Pfeil & Bogen).
Installation „Spannung“
„offensiv“ – Demonstrationstafeln
Fotos: Eva Knoll & Helga Schager