Objektinstallation „Goldener Sessel“
„Was braucht der Mensch, um einen paradiesischen Zustand zu spüren?“ Diese Frage ist der Ausgangspunkt für Helga Schagers neue Arbeiten, die mittels Stenciling – einer Schablonen-Technik aus der Graffiti-Kunst – entstehen. Auf einem der Bilder des Zyklus, den sie „Looking for paradise“ nennt, stellt sie der Silhouette einer jungen Dame ein Ablaufdatum in fetten Lettern hinzu. Selbst in unserer dynamischen Gesellschaft findet die paradiesische Jugend ein Ende. Die Mahnung der Kunst kommt hier ohne Moralkeule aus, sondern umspielt lieber unsere Visionen und Schatten. Einige Bilder beschäftigen sich mit Dollars. Das Geld ist heute untrennbar mit der Vorstellung vom Paradies auf Erden verbunden. Und es macht uns zu Sklaven. Schager stellt mit diesen und anderen Motiven Denkmuster und politische Verhältnisse zur Diskussion. Sie zeigt uns Artisten, Papierflieger und goldene Sessel. All diese Symbole haben prominente Auftritte, aber die Realität mischt sich immer wieder ein. Das fügt unseren goldenen Träumen subtile Kratzer zu. Zu Recht, denn wir sind mit unserem Egoismus leider viel zufrieden. Elisabeth Vera Rathenböck, 2010
Objektbeschreibung:
Goldener Sessel mit 800 Stück Ablaufdatum-Verschlüssen, gesammelt über einen Zeitraum von 5 Jahren.